Die ersten Tennisbälle wurden in Emstek in der Sporthalle geschlagen.

Freut sich auf das Jubiläumsfest: Vorsitzende Maria Lohmann. Foto: Thomas Vorwerk
Freut sich auf das Jubiläumsfest: Vorsitzende Maria Lohmann. Foto: Thomas Vorwerk - Freut sich auf das Jubiläumsfest: Vorsitzende Maria Lohmann. Foto: Thomas Vorwerk
Freut sich auf das Jubiläumsfest: Vorsitzende Maria Lohmann. Foto: Thomas Vorwerk - Freut sich auf das Jubiläumsfest: Vorsitzende Maria Lohmann. Foto: Thomas Vorwerk

Vor 50 Jahren wurde der Emsteker Tennisclub gegründet. Mit viel Eigenleistung hat sich der Verein ein Domizil an der Sportallee geschaffen, das mit den Jahren kräftig gewachsen ist.

Quelle: Thomas Vorwerk | 16.03.2022 | MT

Auf dem Friseurstuhl von Bernd Lüske ist vor 50 Jahren der Emsteker Tennisverein gegründet worden. Fast zumindest. Für das Jubiläum hätte der ehemalige Salon, so er nicht der neuen Sporthalle an der Bahnhofstraße gewichen wäre, wohl kaum ausgereicht. Das halbe Jahrhundert soll nämlich gebührend und mit vielen Gästen gefeiert werden.
Lüske hatte dem Tischtennis nach 10 Jahren den Rücken gekehrt, als Walter Stoller für einen Haarschnitt gekommen war und meinte, ihn zurück an die grüne Platte holen zu können. "Wenn ich wieder Sport anfange, dann höchstens Tennis", hatte der Handwerksmeister ihm damals gesagt. Mit dem Sport kannte er sich aus, denn während seiner Lehre in Vechta hatte er auch Vorstandsmitglieder aus dem dortigen Verein bedient und die ließen den sportlichen Jungen kostenlos dem Filzball nachjagen. "Immer montags. Da hatte ich frei."

Die stille Post hat so ihre Tücken. Aus "Wenn ich wieder anfangen sollte..." wurde nur Stunden später ein "Du willst einen Tennisverein gründen?". Das bekam er am Telefon von Dietmar Müller zu hören, der ganz offensichtlich mit dem Kunden vom Morgen in Kontakt stand. Nicht viel Zeit verstrich, da saß man bei Lüske zusammen und beriet sich, wo man denn überhaupt spielen könnte.
"Die Sporthalle an der Schule war gerade gebaut worden. Für Handball, Basketball und Volleyball waren Markierungen auf dem Boden. Tennis fehlte", erinnert sich der heute 85-Jährige. Ein Anruf bei Gemeindedirektor Paul Jüchter und ein weiterer Kontakt zu Helmut Wessendorf genügten. Wessendorf hatte den Boden verlegt. Zusätzliche Linien einzufügen, so sagte der Handwerksmeister, sei kein Problem.

Weitere Tennisspieler fanden sich ebenfalls schnell, und nach einem ersten Treffen mit vielleicht knapp zwei Dutzend Interessierten folgte alsbald die Gründung der Tennisabteilung mit dann schon gut 50 Mitgliedern. Die Hallenzeiten waren zu begrenzt, um allen gerecht werden zu können und so wuchs der Wunsch, eine eigene Anlage mit Außenplätzen zu errichten. "Ein geeignetes Gelände zu finden, war gar nicht so einfach", berichtet der Friseurmeister. Ein Rübenacker an der heutigen Sportallee sollte die neue Adresse werden.

Geld war kaum vorhanden und so wurde vieles in Eigenleistung umgesetzt. Die anfängliche Euphorie ließ allerdings bei einigen Mitstreitern nach und so war es laut Lüske eine handverlesene Truppe, die ihre Freizeit opferte, um Fundamente zu schaufeln und Zäune zu setzen. "Wir hatten aber auch eine Menge Unterstützung aus dem gesamten Gemeindegebiet."
Ein Lohnunternehmer schob den Mutterboden ab, ein anderer Geschäftsmann lieferte und verdichtete den Füllsand. Bäume wurden gestiftet und für weitere Bepflanzungen wurden ebenfalls keine Rechnungen geschrieben. Lüske: "Zur Eröffnung wurden alle Sponsoren eingeladen. Das war ein rauschendes Fest." Weitere ausgelassene Feiern in dem Clubhaus – eine Holzhütte von vielleicht 4 mal 8 Metern – sollten nach Siegen und Niederlagen folgen.

Auf dem Friseurstuhl von Bernd Lüske ist vor 50 Jahren der Emsteker Tennisverein gegründet worden. Fast zumindest. Für das Jubiläum hätte der ehemalige Salon, so er nicht der neuen Sporthalle an der Bahnhofstraße gewichen wäre, wohl kaum ausgereicht. Das halbe Jahrhundert soll nämlich gebührend und mit vielen Gästen gefeiert werden.

Lüske hatte dem Tischtennis nach 10 Jahren den Rücken gekehrt, als Walter Stoller für einen Haarschnitt gekommen war und meinte, ihn zurück an die grüne Platte holen zu können. "Wenn ich wieder Sport anfange, dann höchstens Tennis", hatte der Handwerksmeister ihm damals gesagt.
Mit dem Sport kannte er sich aus, denn während seiner Lehre in Vechta hatte er auch Vorstandsmitglieder aus dem dortigen Verein bedient und die ließen den sportlichen Jungen kostenlos dem Filzball nachjagen. "Immer montags. Da hatte ich frei."


Die stille Post hat so ihre Tücken. Aus "Wenn ich wieder anfangen sollte..." wurde nur Stunden später ein "Du willst einen Tennisverein gründen?". Das bekam er am Telefon von Dietmar Müller zu hören, der ganz offensichtlich mit dem Kunden vom Morgen in Kontakt stand. Nicht viel Zeit verstrich, da saß man bei Lüske zusammen und beriet sich, wo man denn überhaupt spielen könnte.
"Die Sporthalle an der Schule war gerade gebaut worden. Für Handball, Basketball und Volleyball waren Markierungen auf dem Boden. Tennis fehlte", erinnert sich der heute 85-Jährige. Ein Anruf bei Gemeindedirektor Paul Jüchter und ein weiterer Kontakt zu Helmut Wessendorf genügten. Wessendorf hatte den Boden verlegt. Zusätzliche Linien einzufügen, so sagte der Handwerksmeister, sei kein Problem.  


Weitere Tennisspieler fanden sich ebenfalls schnell, und nach einem ersten Treffen mit vielleicht knapp zwei Dutzend Interessierten folgte alsbald die Gründung der Tennisabteilung mit dann schon gut 50 Mitgliedern. Die Hallenzeiten waren zu begrenzt, um allen gerecht  werden zu können und so wuchs der Wunsch, eine eigene Anlage mit Außenplätzen zu errichten.
"Ein geeignetes Gelände zu finden, war gar nicht so einfach", berichtet der Friseurmeister. Ein Rübenacker an der heutigen Sportallee sollte die neue Adresse werden.

 Ein viertel Jahrhundert: Gründungsvorsitzender Dietmar Müller (rechts) und Bernd Lüske (links) bekamen vom damaligen Vorsitzenden Bernd Baumann Urkunden zum 25-jährigen Bestehen überreicht. Foto: Archiv ETC
Ein viertel Jahrhundert: Gründungsvorsitzender Dietmar Müller (rechts) und Bernd Lüske (links) bekamen vom damaligen Vorsitzenden Bernd Baumann Urkunden zum 25-jährigen Bestehen überreicht. Foto: Archiv ETC - Ein viertel Jahrhundert: Gründungsvorsitzender Dietmar Müller (rechts) und Bernd Lüske (links) bekamen vom damaligen Vorsitzenden Bernd Baumann Urkunden zum 25-jährigen Bestehen überreicht. Foto: Archiv ETC
Ein viertel Jahrhundert: Gründungsvorsitzender Dietmar Müller (rechts) und Bernd Lüske (links) bekamen vom damaligen Vorsitzenden Bernd Baumann Urkunden zum 25-jährigen Bestehen überreicht. Foto: Archiv ETC - Ein viertel Jahrhundert: Gründungsvorsitzender Dietmar Müller (rechts) und Bernd Lüske (links) bekamen vom damaligen Vorsitzenden Bernd Baumann Urkunden zum 25-jährigen Bestehen überreicht. Foto: Archiv ETC

Eine Menge Unterstützung in der Gemeinde bekommen
Geld war kaum vorhanden und so wurde vieles in Eigenleistung umgesetzt. Die anfängliche Euphorie ließ allerdings bei einigen Mitstreitern nach und so war es laut Lüske eine handverlesene Truppe, die ihre Freizeit opferte, um Fundamente zu schaufeln und Zäune zu setzen. "Wir hatten aber auch eine Menge Unterstützung aus dem gesamten Gemeindegebiet." Ein Lohnunternehmer schob den Mutterboden ab, ein anderer Geschäftsmann lieferte und verdichtete den Füllsand.
Bäume wurden gestiftet und für weitere Bepflanzungen wurden ebenfalls keine Rechnungen geschrieben. Lüske: "Zur Eröffnung wurden alle Sponsoren eingeladen. Das war ein rauschendes Fest." Weitere ausgelassene Feiern in dem Clubhaus – eine Holzhütte von vielleicht 4 mal 8 Metern – sollten nach Siegen und Niederlagen folgen. 


50 Jahre später bietet sich den Besuchern ein ganz anderes Bild. Das 1982 errichtete Clubhaus wurde nur wenige Jahre später erweitert, denn zu den bis dato drei Außenplätzen kam 1988 eine Tennishalle mit zwei Courts hinzu. Im Außenbereich gibt es jetzt vier Ascheplätze. "Die benötigt man auch, um Punktspiele auszutragen", sagt die heutige Vorsitzende Maria Lohmann. Sie ist die 5. Sportlerin an der Spitze des Vereins – nach Dietmar Müller, Friedrich Heinecke, Lutz Großpitsch und Bernd Baumann.

Die Tennisabteilung hat sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt und sogar leichte Zuwächse verzeichnet. 185 Mitglieder stehen in der eigenen Statistik, wobei hier auch Förderer mitgezählt werden, die nicht mehr aktiv auf dem Platz dem Ball hinterher hechten. Dafür ist der Nachwuchs umso präsenter. "Wir haben 85 Kinder und Jugendliche im Verein", rechnet Lohmann vor. Das war nicht immer so, denn mangels geeigneter Trainer hat es eine Zwischenphase gegeben, in der die Nachwuchsförderung etwas schleppend verlief.

Wer einmal dabei ist, der kann den Sport bis ins hohe Alter ausüben. Und was der Vorsitzenden auch wichtig ist: "Es ist ein Sport für jedermann." Die Zeiten, in denen sich die Elite zum Match verabredete, sind längst passé, wenn es sie in Emstek überhaupt gegeben hat. Für das Nachwuchstraining werden in Emstek 20 Euro im Monat fällig. Schnuppereinheiten gibt es gratis und auch ein Tennisschläger muss anfangs noch nicht gekauft werden. "Sportsachen und Turnschuhe reichen. Der Rest wird zu Beginn gestellt."

Am Tag der offenen Tür (26. Mai) gibt es neben verschiedenen Angeboten auch die Möglichkeit, unter Anleitung eines Trainers die ersten Bälle zu schlagen.  Am 28. Mai wird der Tennisball gefeiert. Tickets dafür können schon jetzt online unter https://emstekertennisclub.vereinsticket.de/  gekauft werden oder bei den Trainern von Montag bis Freitag zwischen 14 und 20 Uhr auf der Tennisanlage.